DMDL-2.Kapitel: Looking behind
Mit offenen Augen, welche Richtung Zimmerdecke blicken, liege ich in meinem Bett...
Denke nach...mal wieder...
Ein lauter Seufzer entfährt mir...er klingt irgendwie fremd....als käme er gar nicht wirklich von mir...
Ich schließe meine Augen und drehe den Kopf Richtung Wecker, schaue mir nun die Zahlen an
5.30Uhr...
Schon wieder eine ganze Nacht wach...
Ich schalte den Wecker noch bevor er klingelt aus. Wäre ja eh nur noch ne halbe Stunde gewesen...da kann ich auch jetzt schon aufstehen, hab ich mehr Zeit zum Duschen...
Auf Zehenspitzen, um niemanden zu wecken, schleiche ich ins Badezimmer, entledige mich meiner Schlafsachen, schließe die Tür ab und stelle mich unter die heiße Dusche.
Schule...
Allein der Gedanke daran lässt mich schaudern...
Ich hasse diese Höllenanstalt...nicht das ich keine guten Noten hätte, im Gegenteil...aber dann muss ich sie wieder sehen...sie gemeinsam mit diesem dreckigen...
Wut steigt in mir auf...und mit ihr die Trauer...
Ich könnte verzweifeln...
Allein der Gedanke an diese zwei Personen bringt mich dazu...
Tränen quillen aus meinen Augen...man sieht es nicht...doch ich spüre es eindeutig...
Ein Griff auf die Ablage in der Dusche und ich halte den mir so bekannten Gegenstand in der Hand...schneide mir damit immer wieder tief ins eigene Fleisch...
Blut rinnt aus den Wunden an meinem Arm, wird durch das Wasser jedoch gleich wieder weggespült...
Mit jedem Schnitt durchschießt der Schmerz meinen Körper...
Ganz und gar gebe ich mich ihm immer wieder hin...
Verfalle ihm förmlich...
Kann an nichts anderes denken als dieses Gefühl...
Doch leider nur für kurze Zeit...
Nach 6 Schnitten lege ich die Klinge wieder zur Seite...
Bleibe noch eine Weile mit geschlossenen Augen ruhig unter dem warmen Wasser stehen...
Lasse meine Gedanken einfach treiben...
Beginne mich dann zu waschen...
~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~
Etwa 20 Minuten später stehe ich nur in einer Short und Socken vor meinem Schrank. Ziehe mir eine schwarze Röhrenjeans und ein grünes, tailliertes T-Shirt an. Den Schrank mit dem Fuß zutretend gehe ich zu meinem Schreibtisch, ziehe die dort liegenden schwarzen Stulpen über die Arme und meine schwarz-grün karierte Weste an. Zu guter letzt stecke ich mein Handy ein und hänge mir die, an das Handy angeschlossenen, Kopfhörer um den Hals.
Beim Verlassen des Zimmers schnappe ich mir noch meine Tasche die neben der Tür steht.
In der Küche packe ich 2 Brote ein. Mittlerweile zeigt die Uhr halb 7.
Ich seufze...noch 15 Minuten, dann muss ich zum Bus...
//Ich kann es kaum erwarten...//,ironisch schweifen mir die Gedanken durch den Kopf.
Langsam schlurfe ich an den Schuhschrank, hole meine schwarzen Converse raus und ziehe diese auch gleich an.
Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass ich eigentlich noch 10 Minuten Zeit hätte...aber da ich nichts mehr zu tun habe und eh nicht drumherum komme, schnappe ich mir wieder meine Tasche und mache mich auf den Weg zur Bushaltestelle.
Nach 5 Minuten habe ich diese dann auch erreicht und weitere 10 Minuten später sitze ich im Bus.
Ich spüre die Blicke der anderen im Genick....wie immer...doch ich ignoriere sie. Die laute Musik auf meinen Ohren hilft mir etwas dabei....sie hilft mir ein wenig in meine eigene Welt abzutauchen. So schaffe ich es all denen zu entkommen die mich beobachten, sich über mich lustig machen.
Mein Blick ist starr aus dem Fenster gerichtet, aber ich nehme nicht wirklich wahr was ich sehe...schaue eher an allem vorbei.
Wie automatisch steige ich an der Schule aus, denke nicht über das nach was ich tue
Als wäre der Weg abgespeichert
Plötzlich spüre ich wie jemand an meine Schulter tippt. Ich nehme die Kopfhörer vom linken Ohr und drehe mich zu ihm um, als ich mir auch schon eine fange und zu Boden fliege.
"Ignorier mich nicht Arschloch!"
Als ich aufsehe, blicke ich direkt in die violetten Augen eines großen, silberhaarigen Jungen. Ich kenne sein dämliches Grinsen das auch jetzt wieder auf seinen Lippen liegt. Er hatte mich schon öfter blöd angemacht oder mich verspottet....
Vor allen anderen....
Bis jetzt war mir das jedoch reichlich egal, schließlich war er noch nie handgreiflich geworden...verletzend in Form von Beleidigungen, ja....aber noch nie in körperlicher Hinsicht....
Naja, wie schon gesagt, bis jetzt...
"Dreckiger Bastard! Dir werd ich Respekt vor mir einprügeln! "Mit diesen Worten holt er zu einem Schlag aus. Ich selbst kneife nur die Augen zusammen und hoffe einfach, dass er mich nicht zu schlimm zurichtet.
....
....
....
Es folgt...
...
...
...
Nichts....kein Schlag, kein Wort, kein Nichts....
Dann ein dumpfes Geräusch...
Langsam öffne ich wieder meine Augen und sehe....
Das kann nicht sein...
Ich sehe den Rücken eines braunhaarigen Jungen...und vor ihm den Silberhaarigen auf dem Boden....mit einer blutigen Nase...
Verwirrt schaue ich wieder auf den Rücken des vor mir stehenden....
Wer ist das?...noch nie hat mir jemand geholfen...
"Verfluchter Wichser! Was soll das denn?! Lass mich die verdammte Ratte gefälligst zusammenschlagen! Wer bist du überhaupt, dass du dich mit mir anlegst?!?!", sichtlich wütend brüllt der Typ mit den violetten Augen herum, während er sich wieder aufrichtet.
"Geht dich wohl nen Scheißdreck an wer ich bin. Halt lieber die Fresse und mach das du Land gewinnst! Der arme Kerl hat dir gar nichts getan!"
"Grrrrrrrrrrrrrrrr!!!"
"Verschwinde endlich, sonst verpass ich dir noch eine", frech und leicht übermütig klingt die Stimme des Braunhaarigen.Anscheinend ist er sich seiner Sache ganz schön sicher, denn mit einem Mal dreht er sich zu mir um und hält mir die Hand hin. "Komm, ich helf dir auf."
Erst schaue ich die Hand etwas perplex an, nehme die Hilfe nach ein paar Sekunden jedoch dankend an.
Ohne weiter auf den anderen Typen zu achten, zieht mich mein Retter mit sich in die entgegen gesetzte Richtung...also Richtung Schule.
"Ey, Missgeburt!!!"
Ich weiß das ich gemeint bin...
Wer auch sonst...
Ich bleibe stehen, drehe mich jedoch nicht um.
"Mein Name ist Hidan!!! Merk ihn dir gut!!! Du wirst noch einiges von mir hören!!!"
Jetzt dreht sich der Typ neben mir zu Hidan um, "Weißt du was?! Halt einfach die Klappe! Da kommt ja doch nur Scheiße raus!". Unpassend zu seinen Worten grinst er übers ganze Gesicht, dreht sich nun wieder um und zieht mich wieder mit sich.
Nach kurzer Zeit wird sein Schritttempo langsamer und sein Kopf dreht sich zu mir um.
"Da fällt mir ein, ich hab mich noch gar nich vorgestellt. Ich heiße Kiba, Kiba Inuzuka. "Freundlich und frech zugleich grinst er mich an. "Und du?"
"Mein Name ist Sasuke Uchiha. Freut mich dich kennen zu lernen.", wie so oft setzte ich meine Maske auf...
Lächele Kiba ebenso freundlich entgegen wie er zuvor mich angelächelt hatte....
Nun weicht das Grinsen im Gesicht des anderen einem eher verwirrten Ausdruck.
"Weißt du, wenn dir nicht nach lächeln ist, dann lass es doch einfach. Nur aus Höflichkeit musst du das nicht machen. Wenns dir nich gut geht, dann musst du dir wegen mir nichts aufzwingen."
Ohne es richtig zu registrieren bleibe ich stehen und schaue nun doppelt so verwirrt wie mein Gegenüber.
Was sollte das...?
Meine Maske hat doch sonst auch immer funktioniert....warum nicht bei ihm...?
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