Demonsword
Wenn dein Leben plötzlich zum Spiel wird

DMDL-6.Kapitel: Katzenohren-Desaster

Mein Banknachbar mustert mich mit einem fragenden Blick und schreibt ebenfalls etwas auf das Stück Papier.
°Ja, aber wie kommst du jetzt darauf? Das hab ich doch eben schon gesagt°
°Ist mir eben nicht so aufgefallen und mir grade so durch den Kopf geschossen...°
Ich mustere den Braunhaarigen neben mir genaustens.
°Ähm Sasuke...was guggst du so?°
°Das passt nicht wirklich zu dir...°
°Was?°
°Na das du schwul bist .Du wirkst gar nicht so....wohl der Grund warum ich so überrascht war°
°Aaaahjach...°
Nachdem Kiba mir einen 'jetzt dreht er völlig ab'-Blick zugeworfen hat, wendet er sich wieder dem Unterricht zu.
 
Den Rest des Vormittags passiert nichts wirklich Spannendes. Kiba und ich essen in der Mittagspause zusammen, machen Quatsch im Unterricht und ich zeige ihm wer Sasori und das Mädchen das ich angeblich nur ausgenutzt habe, sprich Sakura, sind.
 
Bis zur Bushaltestelle, an welcher ich auf meinen Bus warte, haben Kiba und ich den gleichen Schulweg. Daher laufen wir heute, ebenso wie gestern, gemeinsam bis dort hin.
"Hast du nicht vielleicht Lust morgen Mittag vorbei zu kommen?", mit einem Breiten Grinsen im Gesicht schaut mich der Inuzuka an.
"Ähm...", ich muss wirklich extrem blöd aus der Wäsche schauen, denn der gerade eben noch neben mir stehende liegt jetzt fast aus dem Boden vor lachen.
"Dein Blick ist unbezahlbar", lachend presst er die Worte heraus.
"Na danke -___________- ......", gespielt beleidigt gehe ich weiter.
"Hey, Sasuke! Das war doch nicht böse gemeint!", schnell holt mich der Brünette wieder ein. Von hinten fällt er mir um den Hals, sodass sein Kopf nun direkt neben meinem auf meiner Schulter liegt.
"Hast du jetzt Lust heute Mittag vorbei zu kommen oder nicht?"
 
Das kann nicht sein!
Ich spüre wie mir langsam die Röte ins Gesicht steigt...
Und ein komisches Gefühl macht sich in mir breit...
Meine Wangen und mein Bauch kribbeln leicht...
Ein angenehmes und gleichzeitig ekelhaftes Gefühl...
Das ist echt komisch...
Wahrscheinlich kommt das einfach von der Info, dass er was von Männern will. Mein Hirn scheint zu glauben, das es daher was anderes ist das er mich berührt...was ein Müll. Könnte aber auch davon sein, dass mir schon lange niemand mehr so nahe war(zu mindest ohne ihm daraufhin auch gleich eine zu scheuern)
"Klar, warum nicht", ich lächele Kiba an als wäre nichts...falsch wie immer...
Daraufhin ernte ich jedoch nur einen nachdenklich Blick des mittlerweile wieder neben mir Laufenden.
"Was ist?"
"Ich kann mir einfach nicht helfen, dein Lächeln wirkt auf mich einfach immer aufgesetzt. Ich will dich damit jetzt echt nicht beleidigen, aber trotzdem, es wirkt einfach nicht echt."
 
Wie um Himmelswillen macht er das ?!?!?!
Noch nie hat jemand dieses Lächeln durchschaut! Nicht mal meine eigene Mutter!
Wie schafft es dann jemand, den ich gerade mal 2 Tage lang kenne, mich so zu durchschauen?!
 "Ach quatsch", während meine Gedanken sich fast überschlagen versuche ich mein Lächeln aufrecht zu erhalten. "Wie kommst du denn auf so was?"
"Weiß nicht...wirkt auf mich halt so...", immer noch mustert mich der Braunhaarige etwas skeptisch.
Ich bleibe stehen, da wir an der Bushaltestelle angekommen sind. Erst schaut Kiba, der noch ein bis zwei Schritte weiter gelaufen ist, mich fragend an, bis ihm das Bushaltestellenschild auffällt.
"Oh, schon da? Naja...warte kurz", schnell kramt er einen Stift und einen Zettel aus seiner Tasche und kritzelt etwas darauf. Als er fertig ist, streckt der Inuzuka mir den Zette entgegen.
"Meine Adresse, damit du auch weißt wo du hin musst."
Dankend nehme ich das Stück Papier an und stecke es in meine Hosentasche. Verabschiede mich dann von Kiba und blicke diesem noch eine Weile hinterher. Er wirkt irgendwie nachdenklich...
Als der Bus dann endlich kommt, steige ich ein und fahre nach Hause.
 
~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~
 
Am nächsten Morgen folgt das gleiche Spiel wie immer. Ich stehe auf ohne wirklich geschlafen zu haben und gehe duschen. Unter der Dusche gehen mir 1000 Dinge durch den Kopf....das seltsame: es sind nicht nur Schlechte!
Ansonsten denke ich nur an Sasori und Sakura, an Sakuras und meine Zeit zusammen, an all die Leute die mich hassen, Mama die nicht merkt wie schlecht es mir geht....doch heute schwirrt zwischen diesen Gedanken noch ein andere umher...
Der Gedanke an Kiba...
Daran das er heute auf meine anderen Freunde trifft...
Daran dass ich heute Mittag zu ihm gehe...
 
Mama war gestern ganz erstaunt, als ich ihr erzählt hab, dass ich zu nem Freund gehe. Ich habe zwar Freunde, doch gehe ich nie zu ihnen noch kommen sie zu mir.
Warum?
Ganz einfach. Auch von ihnen merkt niemand wie es mir geht. Keiner weiß was sich wirklich in meinem Kopf abspielt. Da ich nicht unbedingt den ganzen Tag den lieben, netten spielen will möchte ich auch keinen der dreien den ganzen Tag um mich haben.
Zwar habe ich Kiba auch nicht erzählt wie es mir wirklich geht, doch habe ich bei ihm das Gefühl, dass er es eh schon längst weiß und mich aus Rücksicht einfach noch nicht darauf angesprochen hat. Außerdem scheint es mir mit ihm etwas anders...
Ich weiß ja auch nicht...
 
Da sieht mans, das Treffen heute scheint viel mehr Platz in meinem Kopf einzunehmen als alles andere...
Dennoch denke ich auch an das Übliche...
Dennoch füget mir eben dieses Übliche Schmerz zu...
Und so groß meine Freude auf das heutige Treffen auch ist, sie schafft es bei weitem nicht den Schmerz des letzten Jahres zu vertreiben.
So greife ich auch heute wieder auf die Duschablage..
So nehme ich auch heute wieder den so bekannten, scharfen Gegenstand in meine Hand
So schneide ich auch heute wieder tiefe Schnitte in meine eigene Haut...
Doch heute sind es nur 4...
3 weniger als gestern...
Ein wenig Erleichterung macht sich in mir breit...
War ich doch gestern noch so kurz davor gewesen zu sterben...
Doch der Schmerz wird durch die Anzahl der Schnitte nicht verändert...
Der Schmerz bleibt der gleiche...
Und wie auch sonst nehme ich das Gefühl voll und ganz auf...
Bin dankbar das es den seelischen Schmerz von mir nimmt...
Wie immer schaue ich meinem eigenen Blut noch eine Weile zu, wie es aus meinem Arm fließt, um gleich darauf von Wasser weggespült zu werden...
Dann wasche ich mich.
 
Nach der Dusche ziehe ich mich an. Wähle meine Kleidung heute ganz genau. Schließlich muss ich etwas an haben, dass meine Arme den ganzen tag verdeckt ohne unbequem zu werden...
Ich ziehe eine schwarze Röhrenjeans an. Dann suche ich einen Pullover mit einer Kapuze an der Katzenohren angenäht sind aus meinem Schrank, welchen ich auch gleich über das rote, tailliert geschnittene Shirt ziehe. Das tolle an diesem Pulli ist, dass er extra ein wenig längere Arme, in denen Löcher für die Daumen durchzumachen sind, hat .Der Pullover selbst ist schwarz, das 'Innere' der Katzenohren ist rot, ebenso das Pfotenmuster das über den ganzen Pulli verstreut abgebildet ist.
 
Mit meiner umgehängten Schultasche, den Kopfhörern, die am Handy in meiner Hosentasche angeschlossen sind, auf den Ohren und den schwarz-rot karierten Vans an den Füßen mache ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Dort angekommen warte ich auf den Bus, in welchen ich sogleich einsteige als er endlich an der Haltestelle ankommt.
An der Haltestelle an der Schule wartet auch schon Kiba auf mich, sodass wir uns gleich gemeinsam auf den Weg zur Schule machen.
Kurz vorm Schulhof fällt dem Größeren (jaaaaa, Kiba ist hier etwas größer als Sasu XD) meine Katzenkapuze auf.
"Die ist ja lustig .Ich bin zwar eigentlich kein Katzenfan, aber zieh die bitte mal auf", mittlerweile waren wir beide stehen geblieben.
"Nein, bist du verrückt? Dann halten mich die anderen für ganz bescheuert -________- ..."
"Ach komm schon Sasuke, wir stehen ja noch vor dem Schulhof, das sieht doch keiner."
"Nein."
Schnell merke ich, dass ein 'Nein' den Inuzuka nicht wirklich zu beeindrucken scheint, da er jetzt versucht mir die Kapuze aufzusetzen.
"Neiiin, Kiba lass das !",und ich versuche mich natürlich dagegen zu wehren.
Als der Inuzuka jedoch ruckartig von mir weggerissen wird schaue ich erschrocken auf. Irgendwer...oder irgendwas hat den Brünetten umgesprungen. Schnell schaue ich in die Richtung, in die die zwei Körper geflogen sind.


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