Demonsword
Wenn dein Leben plötzlich zum Spiel wird

DMDL-5.Kapitel: Tell me

An der Klassenzimmertür angekommen bleibe ich wie immer stehen, mit dem Ergebnis, dass ich einen verwunderten Blick von Kiba ernte.
"Was hast du denn jetzt?"
Tief atme ich ein, bevor ich ihm eine Antwort gebe.
"Ich brauche das....so ne Art mentale Vorbereitung auf....die Klasse..."
Der Blick meines Gegenübers wird immer fragender.
"Vergiss es einfach, ist nicht so wichtig", ein Lächeln soll meine Worte etwas glaubhafter machen.
Eh ich mich versehe packt mich der Braunhaarige jedoch an der Hand und zieht mich wieder auf den Schulhof.
 
"Kiba, wir müssen in den Unterricht!"
"Ist doch egal, ich denk mir schon ne Ausrede aus. Das hier interessiert mich jetzt mehr."
An einer Bank hinter dem Schulgebäude bleiben wir stehen und setzen uns.
"Was interessiert dich?"
"Was hier los ist."
Das Fragezeichen auf meinem Gesicht wird wohl immer größer, da der Braunhaarige nun zu erläutern beginnt.
"Naja, mir sind gestern schon ein paar Sachen aufgefallen, aber ich wollte nicht ohne Grund fragen. Da ich jetzt einen habe : Erst mal ist mir aufgefallen, dass du ziemlich isoliert sitzt und das mich jeder komisch angeschaut hat als ich fragte ob ich mich neben dich setzen kann. Dann waren wir in der Pause ganz alleine, niemand außer mir wollte sich zu dir setzen, mit dir reden oder so. Hinzu der Typ gestern Morgen der dich vermöbeln wollte. Und gerade eben sagst du, dass du dich erst mental auf deine Klasse vorbereiten musst? Also da stimmt ja wohl eindeutig etwas nicht."
Das Lächeln das vorher noch das Gesicht des Inuzukas zierte, erstarb während seiner Worte.
 
Mir persönlich wird es bei jedem Wort schlechter.
Er hat Recht...
Natürlich hat er Recht.
Er hat bemerkt das ich nicht wirklich hier her gehöre...
Mich alles andere als wohl fühle...
Das sollte mich freuen...
Doch es ist leider genau das Gegenteil der Fall...
Ich möchte nicht darauf angesprochen werden...
Nicht darauf, dass das alles so ist...
Nicht darauf, warum es zu alldem kam...
Es fällt mir zu schwer darüber zu reden...
 
Mein Blick wandert auf den Boden vor meinen Füßen.
"Ich....weiß nicht wirklich von was du redest..."
Nervös spiele ich mit meinen Fingern
"Natürlich weißt du was ich meine. Dein Blick und deine Nervosität verraten dich."
"Ich sagte doch eben schon, es", ich hebe meinen Blick und lächele den Braunhaarigen etwas unbeholfen an," es ist nicht so wichtig."
"Erzähl das deiner Oma. Komm schon, ich mach mir Sorgen, dann würdige das auch ein bisschen."
Mein Lächeln erlischt wieder und ich schaue wieder gen Boden.
"Sagen wir....ich habe nicht besonders viele Freunde an der Schule."
"Das hab ich auch schon bemerkt du Scherzkeks. Ich will wissen warum, dass muss ja schließlich nen Grund haben."
"....."
 
Stille
"Na komm schon, so schlimm kanns nicht sein"
"Doch, sonst würde sich ja nicht jeder von mir abwenden."
"Ich bin aber nicht jeder. Ich bin ich."
"Na und, wenn ich es dir erzähle magst du mich sicher auch nicht mehr..."
"Quatschkopf! Ich mag dich, weil du so bist wie du bist, wenn mich was stören würde, dann hätte ich das schon gefunden."
Der die ganze Zeit so relaxte Kiba wirkt nun etwas genervt.
"Versprich es..."
"Jaja, meinetwegen. Jetzt sag schon, ich hab nicht sonderlich viel Geduld."
"Ich....hatte mal recht viele Freunde hier an der Schule, war sogar recht beliebt bei den Mädchen. Bis....naja....bis ein Typ, der mich anscheinend echt hasst, herumerzählte ich....",unbewusst mache ich eine Pause. Es fällt mir schwer, bis jetzt habe ich noch nie mit jemandem darüber geredet.
" Du?"
"....ich sei...schwul und hätte meine....meine Ex-Freundin nur als Alibi missbraucht, damit keiner dahinter käme. Er ist sehr beliebt hier an der Schule, ist der Mannschaftsführer der Basketballmannschaft, weswegen ihm alle geglaubt haben....Egal wie oft ich sage das es nicht stimmt, egal wie oft ich versuche die anderen davon zu überzeugen, dass das alles eine riesen Lüge ist, niemand glaubt mir. Seit dem mag mich hier fast niemand mehr. Die einen weil sie glauben ich bin schwul, die anderen weil sie sagen ich sei ein mieses Schwein, das arme Mädchen einfach so auszunutzen..."
"Und warum sollte ich mich jetzt von dir abwenden?"
 
Ich schaue den Inuzuka ebenso verständnislos an, wie er mich.
"Weil du dem glauben könntest?"
"Du versicherst mir das es nicht so ist, oder? Also warum sollte ich dem anderen Typen, den ich nicht mal kenne, glauben?"
Ich zucke mit den Schultern.
"Na also. Und selbst wenn ich ihm glauben sollte, gäbe es meines Erachtens keinen Grund mich von dir fern zu halten. Gut, dann hättest du halt ein mal was mieses abgezogen, aber jeder macht doch mal Fehler. Und mein Gott, schwul bin ich selbst, da stirbt man nicht dran."
"Das würde....dich wirklich alles überhaupt nicht stören?“
Der plötzliche Lachanfall Kibas verrät mir, dass ich gerade wirklich dämlich aus der Wäsche guggen muss. Als er sich wieder gefangen hat, wischt der Braunhaarige sich die Tränen aus den Augenwinkeln.
"Nein, würde es nicht. Aber eine Frage habe ich noch u sagtest dich mag hier fast niemand mehr. Meinst du damit, dass ich dich ja jetzt mag oder wie?"
"Ach so. Ähm, nein ich hab 3 Freunde. 2 davon in der Parallelklasse, der dritte ne Klassenstufe unter uns, aber die sind bis morgen auf Klassenfahrt. Aber wenn du willst stell ich sie dir morgen vor."
Nun ziert wieder das Fake-Lächeln mein Gesicht, mit dem ich versuche glücklich zu wirken.
 
Einige würden sagen "Freu dich doch darüber das du diese Freunde hast", aber ich kann mich nicht so recht freuen. Klar, sie mögen mich trotz der Anschuldigungen Sasoris, aber dennoch haben sie nie bemerkt wie es um mich steht.
Sie glauben mir...
Mir und meinen Masken...
Aber wie sollten sie auch anders, bei ihnen verhalte ich mich möglichst wie früher, sodass es erst gar nicht auffällt.
 
Die Stimme Kibas reißt mich aus meinen Gedanken. Mir seine Hand entgegenstreckend steht er schon vor mir.
"Komm, wir sind schon ne viertel Stunde zu spät, Tsunade macht uns sicher die Hölle heiß." Er lächelt bei seinen Worten, wie immer. Doch ein ehrliches Lächeln....
Ich mag sein Lächeln, es kommt von Herzen. Das macht es zu etwas besonderem. Unwillkürlich muss ich ebenfalls lächeln und lasse mir von Kiba auf helfen.
"Wahrscheinlich."
Dann machen wir uns langsam auf den Weg ins Klassenzimmer.
 
Dort angekommen, nimmt Kiba alle Schuld für unsere Verspätung auf sich. Er erklärt, dass er den Bus verpasst hätte und mich gebeten hat an der Haltestelle auf ihn zu warten, da er sich sonst im Gebäude verlaufen würde.
Bei einer Verwarnung belassend schickt Tsunade uns auf unsere Plätze und fährt mit ihrem Unterricht fort.
 
Gedanklich gehe ich das gerade vorhin geführte Gespräch noch einmal durch und muss grinsen. Es freut mich, dass mich jemand mag egal welche Macken ich habe.
 
Mit einem Schlag weicht die Freude jedoch der Verwunderung. Schnell krame ich ein Blatt und einen Stift aus meiner Tasche und beginne einen Satz auf das Stück Papier zu krakeln, um es dann Kiba vor die Nase zu schieben. Dieser ließt:
 
' Du bist ernsthaft schwul?! '

 zum 6.Kapitel -->
<-- zum 4.Kapitel
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden